Erfolgreiche Kanu-Weltmeisterschaften in Duisburg – Gold für den Deutschland-Vierer

29.08.2023

Deutschland-Vierer holt WM-Titel auf 500 Meter Deutschland-Vierer holt WM-Titel auf 500 MeterQuelle: Henning Schoon und Thomas Lohnes

Die Heim-Weltmeisterschaft im Kanurennsport im nordrhein-westfälischen Duisburg übertraf mit 14 Medaillen und dem Erreichen aller Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2024 alle Erwartungen. Nachdem es in der Vergangenheit viel Kritik für die Leistungen des Deutschland-Vierers über die 500 Meter gegeben hatte, war er dieses Mal das absolute Highlight. In einem sehr engen Rennen ließ sich das Quartett um Bundespolizist Max Rendschmidt von den heimischen Zuschauern zum Titel „tragen“.

Der 29-jährige Schlagmann wagte bereits einen kleinen Blick in die Zukunft: „Jetzt ist es zwar noch ein langer Weg bis Paris zu den Olympischen Spielen, aber wir wollen auf jeden Fall wieder angreifen und unseren Titel verteidigen.


Sensation im Zweier-Canadier der Männer

Peter Kretschmer und Tim Hecker gewannen sensationell Gold Peter Kretschmer und Tim Hecker gewannen sensationell GoldQuelle: Henning Schoon und Thomas Lohnes

Der Zweier-Canadier der Männer über die 500 Meter sorgte aus deutscher Sicht für die Sensation der Wettkämpfe. Die Bundespolizisten Peter Kretschmer und Tim Hecker starteten stark und bauten im Verlauf des Rennens ihren Vorsprung aus. Sie sicherten sich mit einer Bootslänge Vorsprung den Weltmeistertitel. Im Vorfeld hätte damit niemand gerechnet, da der Abstand im Laufe der Saison zu groß schien.

„Das so unglaublich krass hier gewonnen zu haben. Hier vor diesen Fans, mit diesem unglaublichen Fanblock, der die Stimmung gemacht hat. Das hat uns getragen”, versucht Hecker Worte zu finden. Kretschmer fügt hinzu: „Eigentlich war ich voll im Tunnel, aber wir wussten, dass wir auf die Italiener achten müssen. Man merkt, dann aber schon auf der Strecke, wenn die Weltmeister des letzten Jahres hinter einem sind, dass das ein gutes Rennen wird.“


3. Platz im Zweier-Canadier der Frauen auf der „Kippe“

Lisa Jahn und Hedi Kliemke, Bronze im Zweier-Canadier Lisa Jahn und Hedi Kliemke, Bronze im Zweier-CanadierQuelle: Henning Schoon und Thomas Lohnes

Eine weitere Medaille gab es im Zweier-Canadier der Frauen über die Sprintdistanz von 200 Metern. Doch die Bronzemedaille stand für die Polizeikommissarin Lisa Jahn und Hedi Kliemke buchstäblich auf der Kippe: Im Ziel kippten beide aus dem Boot. Vor allem bei Kliemke war es enorm knapp, denn ein Herausfallen vor der Ziellinie hätte eine Disqualifikation gebracht.

„Wir sind völlig am Ende, aber total glücklich. Wir haben alles versucht und uns ins Ziel geworfen. Die Abkühlung im Wasser hätten wir uns natürlich gerne erspart. Dass wir jetzt aber Dritte sind, ist das Allertollste. Ich freue mich besonders für Hedi, die ihre Junioren Saison aufgegeben hat, aber sich mit dieser Medaille belohnen konnte”, erklärt eine durchnässte Lisa Jahn.

Die Bundespolizistin fügte ihrem Medaillenkonto noch Silber über die 500 Meter im Vierer-Canadier hinzu. „Es war mit ein innerliches Pflaumenpflücken und ich freue mich riesig, dass wir Canadier-Damen auch mal da oben auf dem Siegerpodest stehen dürfen“, sagte die 29-Jährige überglücklich.

Edelmetall für Sebastian Brendel

Sebastian Brendel sicherte sich im Einer-Canadier den 3. Platz Sebastian Brendel sicherte sich im Einer-Canadier den 3. PlatzQuelle: Henning Schoon und Thomas Lohnes

Auf seiner Lieblingsstrecke sicherte sich Bundespolizei Sebastian Brendel im Einer-Canadier über 1.000 Meter hauchdünn den 3. Platz. „Diese Bronzemedaille fühlt sich an wie Gold. Ich habe vorher schon ein wenig an mir gezweifelt. Das lag daran, dass ich schon lange keinen guten Einer mehr gefahren bin. Die letzten Meter haben mich die Zuschauer getragen. Das war eine super Stimmung. Während des Rennens habe ich mich an dem Polen neben mir orientiert, weil ich wusste, dass er stark ist. Am Ende habe ich dann einfach alles rausgehauen”, bilanzierte der Potsdamer.

Über die 5.000 Meter fügte der Altmeister noch eine Silbermedaille seiner beachtlichen Sammlung von nunmehr 61 internationalen Medaillen hinzu.


Silber für Moritz Adam im Zweier-Canadier

Moritz Adam (rechts) und Nico Pickert mit ihrer Silbermedaille Moritz Adam (rechts) und Nico Pickert mit ihrer SilbermedailleQuelle: Henning Schoon und Thomas Lohnes

Der deutsche Zweier-Canadier über 1.000 Meter wurde vor der Weltmeisterschaft neu formiert. Polizeimeister Moritz Adam fuhr mit Nico Pickert, der am Anfang der Saison noch mit Sebastian Brendel in einem Boot saß, ein sehr couragiertes Rennen, das mit der Silbermedaille belohnt wurde.“

© Bundespolizei 1999-2025. Alle Rechte vorbehalten.