Olympische Spiele in Tokio: spektakulär, emotional, mitreißend

9. August 2021 | Die eigentlich für 2020 geplanten Tokio-Spiele waren wegen der Corona-Krise um ein Jahr verschoben worden. Trotz großen Widerstands in der japanischen Bevölkerung und zuletzt stetig steigender Infektionszahlen haben die Organisatoren an der Austragung des Großereignisses festgehalten. Zuschauer blieben von den Wettkampfstätten in Tokio ausgeschlossen. Und doch haben wir Spiele erlebt, die uns in ihren Bann zogen. „Einige hatten vorher bereits von Geisterspielen gesprochen. Wir haben das Gegenteil gesehen. Die Athleten haben diesen Spielen Seele gegeben“, sagte IOC-Präsident Thomas Bach in Tokio.

Für die Bundespolizeiathleten lagen Freud und Leid dicht beieinander. Ein wütend aufs Wasser schlagender Sebastian Brendel wird uns ebenso in Erinnerung bleiben wie das mit Bronze dekorierte Trio Infernale im Bogenschießen. Jeder wollte Ruderin Daniela Schultze noch im Boot tröstend in den Arm nehmen, als der Vierer durch ein Missgeschick die sichere Silbermedaille aus den Händen gab. Judoka Dominic Ressel wuchs über sich hinaus und zeigte uns, was Teamgeist zu leisten vermag. Bahnsprinterin Lea-Sophie Friedrich hat gleich mehrfach ihr Können aufblitzen lassen, so dass wir optimistisch Richtung Paris2024 schauen dürfen. Daumen drücken möchte man vor allem denjenigen Athleten, die dieses Mal den Sprung nach Tokio knapp verpasst haben, wie z.B. Geher Hagen Pohle, Bahnradfahrerin Gudrun Stock oder auch Judoka Miriam Butkereit.

Bundespolizei-Trio gewinnt Olympia-BronzeBundespolizei-Trio gewinnt Olympia-Bronze

Von 20 Bundespolizeiathleten im 434-köpfigen Team D kehren elf mit einer Olympischen Medaille heim, Rennkanute Max Rendschmidt als "Wiederholungstäter" erneut mit Gold. Weitere elf Top-10-Platzierungen unterstreichen das hohe Potential. Und auch in der Kommentatorenkabine macht die Bundespolizei in Form von Olympiasiegerin Kristina Vogel eine gute Figur. Als Expertin beim ZDF analysiert die Bundespolizeitrainerin die Wettkämpfe der Radsportler mit viel Herz und Sachverstand.


GoldPolizeiobermeister Max RendschmidtKanu-Rennsport K4 500 m
Silber

Polizeimeisteranwärter Laurits Follert

Polizeimeisteranwärter Olaf Roggensack

Polizeimeisterin Lea-Sophie Friedrich

Rudern Achter

Rudern Achter

Bahnradsport Teamsprint

Bronze

Polizeimeisteranwärterin Michelle Kroppen

Polizeimeisteranwärterin Charline Schwarz

Polizeihauptmeisterin Lisa Unruh

Polizeimeisteranwärter Dominic Ressel

Polizeimeisteranwärter Johannes Frey

Polizeihauptmeister Sebastian Brendel

Polizeimeisteranwärter Tim Hecker

Bogenschießen Team

Bogenschießen Team

Bogenschießen Team

Judo Mixed Team

Judo Mixed Team

Kanu-Rennsport C2 1000 m

Kanu-Rennsport C2 1000 m

An sechs der insgesamt 37 Medaillen für das Team D hatten Bundespolizeiathleten maßgeblichen Anteil. Das außerordentlich hohe Niveau der Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro, bei denen acht Bundespolizisten zum Teil mehrfach ganz oben auf dem Podest standen, war außer Reichweite. Dennoch darf man die Bilanz positiv bewerten, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Professionalität in der absoluten Spitze weiter spürbar zunimmt, so dass verlässliche Prognosen kaum noch möglich sind.

Wir dürfen stolz sein darauf, wie wir unsere Athletinnen und Athleten in Deutschland fördern und unterstützen. Die Spitzensportförderung der Bundespolizei leistet dabei einen wertvollen Beitrag. Zum Sportsgeist zählt aber ebenso, anzuerkennen und wertzuschätzen, wenn es anderen Nationen auch immer besser gelingt, ihren Athleten ein optimales Umfeld zu schaffen.

Ein weiteres Mal wurde deutlich, dass Spitzenathleten auch gesellschaftliche Vorbilder mit klaren Haltungen sind, wenn es um wichtige Themen wie z.B. Antirassismus und Diversität geht. Die Olympischen Spiele sind trotz aller berechtigten Kritik ein unverzichtbares Ereignis, das in der Lage ist, weit über den Horizont des Sports hinaus gesellschaftspolitische Prozesse in Gang zu setzen oder zu unterstützen.

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