Die Karriere nach der Karriere

Längst hat Gregor Hauffe das Kapitel Spitzensport abgeschlossen. „Mit der Zieldurchfahrt bei den Olympischen Spielen 2012 bin ich zum Breitensportler geworden“, blickt er zurück. Vor gut fünf Jahren startete der dreifache Ruder-Weltmeister aus Wanne-Eickel im Berufsleben durch und hat mittlerweile sogar ein Studium für den gehobenen Polizeivollzugsdienst aufgenommen. Dem Rudern fühlt er sich noch immer verbunden und berät auch von der Bundespolizei geförderte Nachwuchsathleten. Umso erfreulicher, dass ihm dieser Tage noch eine späte Ehrung für seine sportlichen Leistungen zuteil wurde.

Gregor Hauffe erhält das Silberne Lorbeerblatt Gregor Hauffe erhält das Silberne LorbeerblattQuelle: BMI

Im Frühjahr erfuhr Polizeimeister Gregor Hauffe von einem Mitarbeiter des Deutschen Ruder-Verbandes (DRV), dass er möglicherweise von Bundespräsident Steinmeier das Silberne Lorbeerblatt verliehen bekommt. Das Ungewöhnliche daran: Hauffe hat sich schon vor Jahren aus dem aktiven Spitzensport zurückgezogen. Seither sorgt er im Herzen des Ruhrgebiets bei der Bundespolizeiinspektion Dortmund für Recht und Ordnung, läuft Streife mit den Kollegen der Dienstgruppe D. Der Beruf macht ihm Spaß, gerade erst hat er seine Ernennung zum Beamten auf Lebenszeit erhalten und strebt nun die Laufbahn im gehobenen Dienst an. "Ich habe den Leistungssportgedanken immer gelebt und auch auf andere Lebensbereiche übertragen. Stets das Beste herausholen, das ist mein Motto", begründet er seine Zielstrebigkeit.

Eigentlich stand der gebürtige Magdeburger schon 2012 auf der Vorschlagsliste für die höchste Auszeichnung, die Deutschland an seine Sportler zu vergeben hat. Doch ausgerechnet im Olympiajahr verlor er nach drei Weltmeistertiteln in den Jahren 2009, 2010 und 2011 seinen Sitz im siegreichen Deutschland-Achter. Zu viele Ruderer waren noch erfolgreicher und so ging Hauffe damals mit seinem sechsten Platz im Vierer „ohne“ leer aus. Sein Sportlerschicksal, den Ruder-Olymp knapp nicht erklommen zu haben, trug Gregor Hauffe stets mit Fassung - wohl auch, weil er - seinem Leitsatz folgend - frühzeitig die Weichen für eine Karriere nach der Karriere gestellt hat. Parallel zu seiner sportlichen Laufbahn begann er 2009 eine Ausbildung zum Polizeivollzugsbeamten bei der Bundespolizeisportschule Kienbaum und schloss diese im Frühjahr 2014 erfolgreich ab.

Gruppenbild der 45 geehrten Athletinnen und Athleten mit Bundesminister de Maizière und DOSB-Präsident Alfons Hörmann Gruppenbild der 45 geehrten Athletinnen und Athleten mit Bundesminister de Maizière und DOSB-Präsident Alfons HörmannQuelle: BMI

Anfang November war es so weit. In Berlin nahm Gregor Hauffe aus den Händen seines obersten Dienstherrn, Innenminister Thomas de Maiziere, dem auch das Sport-Ressort unterstellt ist, das Silberne Lorbeerblatt entgegen. Im Namen aller 45 geehrten Athletinnen und Athleten hielt der Bundespolizist dann auch die Dankesrede - mit im Publikum: seine Frau Annina, selbst zweifache Olympiateilnehmerin, und der fast dreijährige Sohn Joris. Die späte Ehrung für seine großartige Laufbahn erfüllt den Familienvater sichtlich mit Stolz. "Die Sportförderung der Bundespolizei hat mir über Jahre den Rücken gestärkt und das Vertrauen geschenkt, dass ich brauchte, um meine sportliche Leistung auf den Höhepunkt zu bringen", bedankte er sich bei seinem Arbeitgeber.

Ganz abgeschlossen mit dem Rudern hat der 35-Jährige ohnehin nicht: In seinem Stammverein, dem RV „Emscher“ Wanne-Eickel, engagiert er sich weiterhin, wovon auch Nachwuchsathleten wie Polizeimeisteranwärter René Stüven profitieren. All das lässt den sympathischen Ruderriesen zu einem wertvollen Werbebotschafter für die Duale Karriere bei der Bundespolizei werden.

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