WM: Medaillenregen für Bundespolizei-Kanuten

Einmal mehr hat der Ausnahme-Kanute Sebastian Brendel einer großartigen Weltmeisterschaft seinen Stempel aufgedrückt. Sowohl über 1000 als auch 5000 Meter gelang dem Canadierfahrer die Titelverteidigung und auch im Vierer-Canadier über 1000m war er siegreich. Damit avancierte der Polizeihauptmeister zum erfolgreichsten Athleten bei dieser WM.

Bereits am Samstag sicherte sich Titelverteidiger Sebastian Brendel im C1 über 1000m zum in bekannter Manier seinen dritten WM-Titel in Folge. Wie schon zur EM in Plovdiv entwickelte sich ein spannendes Duell zwischen dem Potsdamer und dem Tschechen Martin Fuksa, der über Dreiviertel der Distanz die Führung inne hatte, sich auf dem letzten Streckenviertel jedoch einmal mehr dem unwiderstehlichen Schlussspurt von Brendel geschlagen geben musste.

Dritter wurde Rio-Silbermedaillengewinner Isaquias Queiroz dos Santos (BRA). „Ich habe den Start ganz gut erwischt, konnte über die Strecke auch gut an Martin dranbleiben und habe wieder alles in den Endspurt gelegt. Es hat am Ende einmal mehr gereicht. Für mich ist es ein schöner Abschluss einer grandiosen Saison. Ich bin froh, dass ich nach der Pause nach Rio wieder so zurückkommen konnte“, meinte Sebastian Brendel mit einem dicken Dankeschön an seinen Trainer Ralph Welke zu seinem erneuten Titelerfolg.

Am Sonntag - dem letzten Finaltag - erkämpften die C2-Europameister Yul Oeltze und Peter Kretschmer in einem an Dramatik kaum zu überbietenden Rennen nun sensationell auch den WM-Titel. An der 750m-Marke noch auf Platz vier, startete das Bundespolizei-Duo eine vehemente Aufholjagd, fing von den führenden Booten aus Rumänien, Russland und Kuba eines nach dem anderen ab und setzte sich auf den letzten Metern knapp vor den im Zielsprung glücklosen Kubanern durch, die sich vor Russland mit Silber begnügen mussten. „Wir wussten, dass wir stark im Endspurt sind. Die Tatsache, dass jedes Rennen seine eigenen Gesetze hat, haben wir diesmal zu unseren Gunsten genutzt“, meinte Schlagmann Yul Oeltze. Sein Partner Peter Kretschmer ergänzte: „Die anderen Boote waren auf der Strecke richtig stark. Es ist schön, dass es am Ende ganz knapp für uns gereicht hat.

Rund 20 Minuten zuvor hatte der C4 über 1000m mit den Bundespolizeiathleten Sebastian Brendel und Stefan Kiraj mit WM-Gold für Furore gesorgt. Das deutsche Quartett ging das Finale von vornherein offensiv an, ließ sich auch von der zwischenzeitlichen Führung der Europameister aus Polen nicht beeindrucken und hatte das Rennen auf der zweiten Streckenhälfte jederzeit unter Kontrolle. Am Ende siegte der DKV-Vierer mit fast zwei Sekunden Vorsprung vor Polen und der Ukraine.

Für den krönenden Abschluss eines goldenen Vormittags sorgte schließlich der K4 der Herren mit Schlagmann Max Rendschmidt. Die deutschen Weltcupsieger von Szeged und Belgrad übernahmen vom Start weg sofort die Initiative, mussten bei Hälfte der Strecke zwar kurzzeitig das Boot aus Spanien passieren lassen, konterten den spanischen Angriff jedoch direkt und fuhren schließlich in der neuen Weltbestzeit von 1:17.734 Sekunden als erste vor Spanien und dem Quartett aus Tschechien über die Ziellinie. „Es ist unglaublich, wir fahren jetzt das erste Jahr zusammen in dieser Besetzung und haben nun die WM gewonnen, und das in Weltbestzeit, besser geht eigentlich nicht“, brachte Polizeimeister Max Rendschmidt die Emotionen des Erfolgs-Quartetts auf den Punkt.

Gleich im ersten A-Finale des Tages war bereits der K4 der Herren über 1000m mit Polizeimeister Kostja Stroinski hinter Australien und Ungarn auf den Bronzerang gepaddelt.

In den abschließenden Langstreckenrennen sicherte sich Sebastian Brendel im C1 über 5000m vor dem Kubaner Serguey Torres Madrigal sein drittes WM-Gold und avancierte damit zum erfolgreichsten Athleten bei dieser WM.

Äußerst zufrieden sprach DKV-Präsident Thomas Konietzko von einer „WM der positiven Überraschungen“ und unterstrich, „ich hätte nie gedacht, dass wir so nahtlos an das Olympia-Ergebnis anknüpfen und uns in einigen Disziplinen sogar noch verbessern können.“ DKV-Sportdirektor Dr. Jens Kahl äußerte als amtierender Chefbundestrainer: „Mit dem was wir hier geleistet haben, bin ich hochzufrieden. Das ist eine super Bilanz. Wir haben neben den erfahrenen Top-Leuten einige junge Sportler in der Spitze, so dass wir beruhigt die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele 2020 angehen können.

(Presseinformation des Deutschen Kanu-Verbandes e.V)

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