Bundespolizistin rettet mit Stammzellspende Leben

21.10.2020

Für Emel Altinok geht mit der Ausbildung zur Bundespolizistin ein Traum in Erfüllung. Nach einer Ausbildung im Einzelhandel wagte die 26-Jährige den neuen beruflichen Schritt und wird schon bald vollausgebildete Polizeibeamtin sein.

Polizeimeisteranwärterin Emel Altinok hat für eine Blutkrebspatientin drei Mal Stammzellen gespendet. Polizeimeisteranwärterin Emel Altinok hat für eine Blutkrebspatientin drei Mal Stammzellen gespendet.

Mit einer besonderen Aktion hat Emel Altinok derweil bei der Bundespolizei für Aufmerksamkeit gesorgt: Nach einer Stammzellspende für eine Blutkrebspatientin im August 2018 spendete sie noch zwei weitere Male für dieselbe Patientin Lymphozyten. Damit hat sie gezeigt, wie man als DKMS-Spenderin einem fremden Menschen eine zweite Lebenschance geben kann. Für ihr vorbildliches Engagement sprach der Präsident des Bundespolizeipräsidiums, Dr. Dieter Romann, Emel Altinok bei einem persönlichen Termin in Potsdam seinen besonderen Dank aus.

Insgesamt hat Emel Altinok drei Mal für ihren genetischen Zwilling gespendet. Dass nach der Stammstellspende weitere zwei Lymphozyten­spenden angefragt wurden, wurde ihr von der DKMS gleich zu Beginn gesagt: „Ich habe mich zu jeder Zeit bei der DKMS gut aufgehoben und beraten gefühlt. Für mich war bei jeder der Anfragen immer sofort klar, dass ich helfen werde“, erinnert sich Emel Altinok, die im Bundespolizeiaus- und -fortbildungszentrum Swisttal momentan noch ihre Ausbildung absolviert.

Präsident Dr. Dieter Romann [links im Bild] dankte Emel Altinok im Beisein des Pressesprechers der DKMS, Karsten Meier [rechts im Bild], persönlich für ihr Engagement. Präsident Dr. Dieter Romann [links im Bild] dankte Emel Altinok im Beisein des Pressesprechers der DKMS, Karsten Meier [rechts im Bild], persönlich für ihr Engagement.

„Ich erinnere mich auch noch an die dritte Spende. Damals war ich gerade im Dienst und mit der Erstellung eines Berichts beschäftigt. Mein Handy klingelte und mein Kollege sagte sofort, dass ich den Anruf annehmen solle. Die DKMS wollte wissen, ob ich erneut Lymphozyten spenden würde. Die Frage stellte sich mir gar nicht – ich habe sofort zugesagt.“

Blutkrebs macht keine Pause

Die DKMS möchte für jeden Blutkrebs­patienten einen passenden Spender finden. Die gemeinnützige Organisation motiviert Menschen zur Registrierung als Stammzellspender, um Blutkrebspatienten eine zweite Chance auf Leben zu geben. Derzeit erhält alle 15 Minuten in Deutschland ein Patient die Diagnose Blutkrebs, jeder Zehnte sucht vergeblich einen passenden Stammzellspender. Aktuell registrieren sich monatlich zwar rund 30.000 Menschen online als potenzielle Stammzellspender. Dennoch verbucht die DKMS aufgrund der Pandemie einen Registrierungsrückgang. Vor der Coronakrise haben sich auf Registrierungsaktionen vor Ort in ganz Deutschland jeden Monat etwa 25.000 Spender in die DKMS aufnehmen lassen. Diese Spender fehlen aktuell.

Präsident des Bundespolizeipräsidiums mit dringendem Aufruf

Dr. Dieter Romann ruft nun gemeinsam mit Lebensretterin Emel Altinok und dem Leiter des Bundespolizeiaus- und -fortbildungszentrums Swisttal, Carsten Westerkamp, zur Registrierung bei der DKMS auf. „Frau Altinok hat auf beeindruckende Weise gezeigt, dass man sich auch für einen Menschen einsetzen und ein Leben retten kann, den man gar nicht kennt“ erklärt Dr. Dieter Romann. „Damit passt sie gut zur Bundespolizei, deren Wesenskern ein zutiefst altruistischer Charakter ist.“ Und weiter: „Ganz aktuell sucht Andreas aus Weroth einen passenden Stammzellspender. Er war 42 Jahre Polizist in Wiesbaden und freute sich auf seinen Ruhestand. Ich hoffe, dass sich möglichst viele Kolleginnen und Kollegen und Bundesbürgerinnen und Bundesbürger für Andreas und andere Blutkrebspatienten registrieren lassen. Es dient der Gemeinschaft, es dient dem Leben.“

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