Waffen zur Selbstverteidigung – trügerische Sicherheit

Manche Menschen fühlen sich sicherer, wenn sie eine Waffe, beispielsweise Messer, Pfefferspray oder Elektroimpulsgerät, bei sich tragen. Dieses Gefühl täuscht!

Waffen zur Selbstverteidigung – trügerische Sicherheit

Jede Waffe, auch wenn sie zur Verteidigung dient, ist gefährlich, denn:

  • Waffen bieten nur trügerische Sicherheit und können die Bereitschaft erhöhen, Gewalt eskalieren zu lassen oder Schäden zu vergrößern.
  • deren Träger vernachlässigen oft deeskalierende Techniken und Kommunikationsstrategien, die zu einer Beruhigung der Situation beitragen können.
  • Waffen erschweren Helferinnen und Helfern oder der Polizei zu erkennen, wer Täter und wer Opfer ist.
  • die Waffe kann im ungünstigsten Fall entwendet und gegen den Träger eingesetzt werden.
  • der Einsatz von Waffen führt schnell zu lebensbedrohlichen Verletzungen und kann erhebliche strafrechtliche und finanzielle Folgen haben.
  • Deko-, Anscheins-, Spielzeug- und Schreckschusswaffen sind von echten häufig nicht zu unterscheiden. Das Mitführen kann schlimmstenfalls zum Schusswaffeneinsatz durch die Polizei führen.

Verstöße gegen waffenrechtliche Bestimmungen und Vorschriften werden strafrechtlich verfolgt.


So reagieren Sie in bedrohlichen Situationen richtig

Vertrauen Sie Ihrem Gefühl!
Nehmen Sie Ihre Umgebung aufmerksam wahr. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl, das Sie instinktiv vor bedrohlichen Situationen warnt.

Halten Sie Abstand!
Einem drohenden Konflikt auszuweichen, ist die beste Art der Konfliktlösung. Entfernen Sie sich so früh wie möglich aus bedrohlichen Situationen und begeben Sie sich an sichere Orte. Wechseln Sie notfalls das Zugabteil, die Straßenseite oder suchen Sie belebte Orte auf (beispielsweise Kioske, Geschäfte oder Restaurants).

Schaffen Sie Öffentlichkeit: Werden Sie laut!
Wenn Sie belästigt oder bedroht werden, werden Sie laut. Vermeiden Sie dabei Beleidigungen, Drohungen und körperliche Konfrontationen.

„Lassen Sie das!“
Siezen Sie die provozierende Person, um Außenstehenden zu signalisieren, dass es sich um keine private Streitigkeit handelt.

Bitten Sie konkret um Mithilfe!
Zeigen Sie deutlich, dass Sie Hilfe benötigen. Werden Sie laut, sprechen Sie umherstehende Personen direkt an und fordern Sie Unterstützung:
„Ich werde bedroht. Sie mit der schwarzen Jacke. Helfen Sie mir. Rufen Sie die Polizei!“

Notruf 110
Egal ob als Opfer oder Zeuge: Informieren Sie die Polizei über die Notrufnummer 110.

Stellen Sie sich als Zeuge zur Verfügung
Ihre Aussage kann helfen, den Täter zu identifizieren und Sie tragen dazu bei, weitere Straftaten zu verhindern.

Nehmen Sie sich Zeit und bereiten Sie sich gedanklich auf kritische Situationen vor. Die oben genannten Verhaltenstipps können Ihnen dabei helfen.


Was tun, wenn Sie trotzdem ein ungutes Gefühl haben?

In öffentlichen Verkehrsmitteln sind Sie grundsätzlich sicher. Wenn Sie trotzdem ein ungutes Gefühl haben, können Sie folgendes tun:

  • Setzen Sie sich in die Nähe der Fahrerin oder des Fahrers oder in einen Wagen, in dem mehrere Fahrgäste sind.
  • Wählen Sie in leeren Zügen den ersten Wagen, da Ihnen die Fahrerin oder der Fahrer so am schnellsten zu Hilfe kommen kann.
  • Wenn Ihnen jemand Angst einflößt, der mit Ihnen aussteigt, haben Sie folgende Möglichkeiten:

    • Schließen Sie sich vertrauenswürdigen Personen an.
    • Telefonieren Sie mit einer Freundin oder einem Freund oder nutzen Sie eine Begleit-App.
    • Suchen Sie einen belebten Ort auf, beispielsweise eine Tankstelle, Gaststätte oder einen Kiosk.
    • Steigen Sie wieder ein und fahren Sie weiter.
  • Werden Sie belästigt oder bedroht, bitten Sie andere um Hilfe und wählen Sie den Notruf der Polizei: 110.

Wichtig ist, sich Zeit zu nehmen und sich gedanklich unter Berücksichtigung der oben genannten Verhaltenstipps auf derartige Situationen vorzubereiten. So sind Sie sicherer in Ihren Handlungen. Das beeinflusst auch Ihre Ausstrahlung und kann dazu beitragen, potenzielle Täterinnen und Täter abzuschrecken.


Sie beobachten eine gefährliche Situation?

Helfen Sie, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Informationen zum richtigen Verhalten erhalten Sie auf www.bundespolizei.de/zivilcourage.    Hinsehen statt weggehen - Kurzfilm

Weitere Informationen

www.polizeifürdich.de

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