Eigene Vorsicht – bester Unfallschutz!

Die Gefahren, die beim Betreten von Gleisanlagen und Bahnübergängen bestehen, werden aus bundespolizeilicher Erfahrung zumeist unterschätzt. Unfallursachen sind unter anderem unachtsames oder unsachgemäßes Verhalten auf Eisenbahnanlagen.

Züge – eine unterschätzte Gefahr

Seien Sie stets achtsam, wenn Sie sich an Orten aufhalten, wo sich Züge bewegen. Denn Züge …

  • … durchfahren Bahnhöfe und Haltepunkte mit Geschwindigkeiten von bis zu 230 Stundenkilometern. Durch den entstehenden Luftsog können unmittelbar an der Bahnsteigkante befindliche Gegenstände in Bewegung geraten.
  • … können Hindernissen nicht ausweichen und haben einen sehr langen Bremsweg.
  • … nähern sich fast lautlos.. Ein elektrisch betriebener Zug – selbst mit über 200 Stundenkilometern – ist für das menschliche Ohr erst wahrnehmbar, wenn er bereits vorbeifährt!
  • … fahren auch außerhalb des ausgehängten Fahrplanes und können ein Gleis in beide Richtungen befahren.

Wichtige Hinweise für Ihre Sicherheit

Gleise nur an ausgewiesenen Stellen überqueren
Überqueren Sie die Gleise ausschließlich an den Stellen, die dafür offiziell vorgesehen sind!

Vorsicht an der Bahnsteigkante
Halten Sie sich auf dem Bahnsteig nicht unmittelbar an der Bahnsteigkante auf!
Die weiße Sicherheitslinie auf dem Boden markiert den sicheren Abstand zur Bahnsteigkante. Übertreten Sie die Sicherheitslinie erst dann, wenn der Zug hält.

Illustration: Zug vor hügeligem Gelände mit dem Slogan "Sei sicher unterwegs" Illustration: Zug vor hügeligem Gelände mit dem Slogan "Sei sicher unterwegs"

Verhalten Sie sich richtig an Bahnübergängen
An Bahnübergängen kommt es immer wieder zu gefährlichen Unfällen

Viele dieser Unfälle sind auf Fehlverhalten der Straßenverkehrsteilnehmer zurückzuführen. Leichtsinn, Unaufmerksamkeit und Unkenntnis sind die häufigsten Ursachen. Doch wie im Straßenverkehr, gelten auch dort klare Regeln. Rot heißt Stopp, ebenso wie geschlossene Voll- oder Halbschranken. Die Praxis sieht jedoch leider oft anders aus: Die Bedeutung des Andreaskreuzes und der Sicherungsanlagen ist vielen Straßenverkehrsteilnehmern nicht oder nicht richtig bekannt. Leichtsinn und Ungeduld verleiten manch Einen zu riskanten Aktionen. Dies ist schlicht lebensgefährlich!

Die Bundespolizei beteiligt sich als Partner an der Präventionskampagne "sicher drüber" - neben der Deutschen Bahn, dem ADAC, dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) "Mehr Sicherheit für Kinder" sowie den gesetzlichen Unfallversicherungen VBG und UVB.

Weitere Informationen hierzu erhalten Sie unter www.deutschebahn.com/sicherheit

Vorsicht vor elektrischem Strom in Oberleitungen und Stromschienen

Jedes Jahr verunfallen Personen, die aus Leichtsinn, Unwissenheit und Abenteuerlust auf abgestellte Güterwagen klettern oder auf S-Bahnen "surfen". Fast alle dieser Unfälle enden mit schwersten Verletzungen oder tödlich.

Bereits die Nähe zu den Oberleitungen, zum Beispiel durch Klettern auf Bahnwaggons, genügt für einen Stromschlag – die Stromleitung muss hierfür nicht berührt werden.

Oberleitungen haben eine Spannung von 15.000 Volt (das sind 65 Mal mehr als in der Steckdose zu Hause) und eine Stromstärke von über 1.000 Ampere. Diese Kombination ist in der Lage, die Luft zu überspringen und auf einem Lichtbogen – einem Blitz – über den Körper zur Erde zu gelangen.
Der menschliche Körper, der zu zwei Dritteln aus Wasser besteht, wird in diesem Moment zum „leitenden Gegenstand“. Deshalb haben auch Drachen und Modellflugzeuge in der Nähe von Ober- und Hochspannungsleitungen nichts verloren.

Illustration: Zerstörtes Handy auf Bahngleisen Illustration: Zerstörtes Handy auf Bahngleisen

Gleise sind kein Fotostudio
Die Bundespolizei warnt davor, Gleise als fotografisches Motiv zu verwenden.

Dies gilt nicht nur für Privatpersonen, sondern auch für Personen, die zu Werbezwecken fotografieren. Denn hierbei werden ebenfalls oft Personen auf Bahnanlagen dargestellt. So kann zum Beispiel der Eindruck entstehen, dass sich auf Bahngleisen sorglos balancieren lässt.

Ein solches Verhalten ist leichtsinnig und kann zu tragischen Unfällen führen .

Zudem handelt ordnungswidrig, wer Gleise unbefugt überschreitet oder sich unbefugt innerhalb der Gleise aufhält. Die Bundespolizei bietet Ihnen die Möglichkeit, Informationsveranstaltungen in Schulen oder auch gezielte Präventionsgespräche mit den Betroffenen durchzuführen. Kontaktieren Sie uns über das Kontaktformular.

Mehrsprachige Präventionsmedien

Plakat Bundespolizei - viersprachig

Die Bundespolizei stellt verschiedene mehrsprachige Präventionsmedien zur Verfügung. Die Medien in den Sprachen deutsch, englisch, französisch, arabisch, ukrainisch und russisch informieren über ein umsichtiges Verhalten, um insgesamt die Sicherheit auf Bahnanlagen zu erhöhen.

Besonders in Unterkünften in der Nähe von Bahnhöfen und Gleisen kommen die Medien zum Einsatz. Darüber hinaus sollen Zivilcourage und das Vertrauen in die Polizei gefördert werden..

Weitere Informationen zu Präventionsveranstaltungen erhalten Sie über unser Kontaktformular.

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