Bundespolizei zerschlägt international agierende Diebesbande

19.01.2017

"Großer Wurf gegen organisierte Eigentumskriminalität und Asylmissbrauch", so kommentierte Bundesinnenminister Thomas de Maizière den Einsatz der Bundespolizei via Twitter. Einsatzkräfte der Bundespolizei durchsuchten am 18. Januar 2017 im Auftrag der Staatsanwaltschaft Dresden insgesamt 31 Objekte in Mitteldeutschland. Dabei wurden 15 Haftbefehle vollstreckt.

Die Ermittlungen wurden im Auftrag der Staatsanwaltschaft Dresden gegen georgische und vietnamesische Tätergruppierungen wegen des Verdachts des international organisierten Bandendiebstahls aus Einzelhandelsgeschäften sowie der Bandenhehlerei geführt. Ausgangspunkt hierfür waren wiederholte Diebstahlshandlungen durch Kleingruppen georgischer Asylbewerber in Ladengeschäften auf mitteldeutschen Bahnhöfen. Bereits im Mai 2016 konnten nach längeren, verdeckt geführten Ermittlungen acht Täter namhaft gemacht und verhaftet werden.

Rund 600 Beamte der Bundespolizei durchsuchten 31 Objekte in Mitteldeutschland. Dabei konnten 15 Haftbefehle vollstreckt werden. Rund 600 Beamte der Bundespolizei durchsuchten 31 Objekte in Mitteldeutschland. Dabei konnten 15 Haftbefehle vollstreckt werden.

Die Ermittler der Bundespolizei vollstreckten nun am Mittwoch zahlreiche Durchsuchungsbeschlüsse in einem der größten Einsätze der Kriminalitätsbekämpfung der Bundespolizei der letzten Jahre. Dabei durchsuchten sie insgesamt 31 Wohn- und Gewerbeeinheiten in Dresden, Leipzig, Halle, Freiberg und Striegistal - darunter drei Asylbewerberheime - und vollstreckten 15 Haftbefehle.

Gegen die sich noch in Untersuchungshaft befindlichen Täter findet derzeit vor dem Amtsgericht Dresden die Hauptverhandlung statt. Im Rahmen der damaligen Ermittlungen wurde darüber hinaus bekannt, dass die Täter ihr Diebesgut regelmäßig an bestimmte Gewerbeobjekte veräußerten. Die daraufhin gegen die vietnamesischen Geschäftsinhaber und weitere Personen eingeleiteten Ermittlungen erhärteten den Verdacht dahin gehend, dass die verdächtigen Hehler Diebesgut von Personen mit georgischer Nationalität im großen Stil an- und weiterverkauften. Die Schadenssumme wird auf mehrere hunderttausend Euro geschätzt.

Bei den am Mittwoch festgenommenen Personen handelt es sich um vier Frauen vietnamesischer Nationalität im Alter von 41 bis 51 Jahren, eine 31-jährige Lettin und zehn Männer aus Georgien im Alter zwischen 26 und 38 Jahren.

Etwa 200 Umzugskartons mit Hehlerware - darunter auch Nahrungsmittel wie Schokolade - beschlagnahmten die Ermittler. Etwa 200 Umzugskartons mit Hehlerware - darunter auch Nahrungsmittel wie Schokolade - beschlagnahmten die Ermittler.

Im Rahmen der Durchsuchungen fanden die Ermittler etwa 200 Umzugskartons mit Hehlerware - unter anderem Spirituosen, Tabakwaren, hochwertige Kosmetik und Kindernahrung. Neben umfangreichem Beweismaterial beschlagnahmten sie zudem sechs Fahrzeuge sowie circa 40.000 Euro Bargeld und stellten Betäubungsmittel wie Heroin und Crystal sicher. Außerdem wurden die Konten, Lebensversicherungen und Bausparverträge der Beschuldigten gepfändet.

Rund 600 Beamte der Bundespolizei waren an den Einsatzmaßnahmen in Sachsen und Sachsen-Anhalt beteiligt. Unterstützung erhielt die Bundespolizei dabei von der Bundeszollverwaltung, dem Landeskriminalamt Sachsen sowie der Steuerfahndung Dresden.

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