Schlag gegen mutmaßliche Bande von Taschendieben

13.10.2016

Einsatzkräfte der Bundespolizei durchsuchten im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin am Vormittag des 13. Oktober 2016 mehrere Objekte in Berlin-Charlottenburg. Die Ermittlungen richten sich gegen mutmaßliche Taschendiebe, die bandenmäßig strukturiert, Fahrgäste des Berliner öffentlichen Nahverkehrs bestohlen haben sollen. Insgesamt wurden zehn Haftbefehle vollstreckt, davon sechs im Ausland.

Schlag gegen mutmaßliche Bande von Taschendieben Schlag gegen mutmaßliche Bande von TaschendiebenSchlag gegen mutmaßliche Bande von Taschendieben Quelle: Bundespolizei

Seit Juli 2015 ermittelt die Bundespolizei gegen die rumänischen Staatsangehörigen wegen des Verdachts des bandenmäßigen Taschendiebstahls. Den Fahndern und Ermittlern der Bundespolizei gelang es, 44 Beschuldigte namhaft zu machen und ihnen insgesamt 197 Taten zuzuordnen.

Die mutmaßlichen Täter im Alter zwischen 18 und 45 Jahren stammen aus der rumänischen Stadt Craiova und agierten vornehmlich in europäischen Großstädten. In Berlin sollen die überwiegend männlichen Täter ihre Opfer bevorzugt an großen Verkehrsknotenpunkten ausgesucht haben. Dabei nutzten sie häufig den sogenannten Rolltreppen­trick, um an ihre Beute zu gelangen. Die Schadens­summe wird auf etwa 150.000 Euro beziffert. Das erbeutete Geld transferierten die Beschuldigten direkt nach Rumänien.

Die Ermittler der Bundespolizei vollstreckten daher am Donnerstagmorgen fünf Durch­suchungs­beschlüsse in der Nähe des Bahnhofs Berlin-Charlottenburg. Dabei fanden die Beamten umfangreiches Beweismaterial wie Ausweise, Portmonees und Quittungen. Auch Drogenspürhunde des Zolls kamen zum Einsatz.

Die unter Einbeziehung von EUROPOL durch die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Berlin geführten Ermittlungen führten letztendlich zum Erlass von 17 Haftbefehlen, von denen im In- und Ausland bisher zehn vollstreckt wurden. Nach den anderen Personen wird europaweit gefahndet. Insgesamt waren an dem Einsatz 233 Beamte beteiligt.

Bereits am Mittwochabend nahmen Bundespolizisten zudem drei weitere mutmaßliche Bandenmitglieder in Sachsen fest. Die drei Männer hatten versucht, in einem Bus nach Tschechien auszureisen.

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